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Für viele Menschen sagt der Grad der Intimität am Meisten über die Beziehungsqualität aus: Je intimer, umso besser und tiefer ist die Beziehung. Doch gibt es auch Menschen, die Angst haben, vor zuviel Intimität und Nähe und das Gegenüber dabei mehr oder weniger (un)bewusst abblocken. Wie kann es solchen Menschen gelingen, trotzdem Nähe zuzulassen und selber herzustellen?

Du wirst niemals erfahren, was zwischen Dir und einem anderen Menschen möglich ist, bevor Du Dich voll einlässt. Wenn Du Dich gerade fragst, ob Du Dich bereits voll eingelassen hast, hast Du es noch nicht! -Veit Lindau-

Intimität verbinden viele Menschen mit Sexualität. Tatsächlich beginnt sie aber viel früher: Beim ersten Kuss, bei der ersten zärtlichen Berührung, die Menschen miteinander teilen. Auch die ersten Gespräche, die nicht oberflächlicher Smalltalk sind, ebnen bereits den Weg in eine tiefere, intimere Beziehung. Schließlich geben wir Auskunft darüber, was uns stärkt, was uns schwächt und welche „alten Wunden“ noch offen sind.

Sich anderen Menschen zu öffnen fällt dem einen leichter, dem anderen schwerer. Kommt Angst hinzu, wird Intimität zur Herausforderung. Neue Beziehungen enden, bevor sie überhaupt richtig begonnen haben. Die folgenden 10 Tipps gegen Angst vor Intimität können helfen, diese Hürde zu überwinden.

1. Persönliche Grenzen finden

Angst vor Intimität, gerade in Bezug auf Sexualität, hat irgendwo in einem Menschen seinen Ursprung. Zusammenfassend kann man sagen, dass Menschen, die Angst vor Intimität haben, Erfahrungen mit Grenzverletzungen gemacht haben. Vielleicht wurde eine (sexuelle) Grenze bereits mehrfach (bewusst oder) unbewusst überschritten?

In solchen Momenten passieren bewusst und unbewusst eine Reihe an Prozessen, die in der menschlichen Psyche verankert werden. Es ist wichtig, dass Betroffene daher zuerst ihre persönlichen Grenzen kennen und benennen können.


2. Persönliche Grenzen akzeptieren

Sind die persönlichen Grenzen erst einmal für den Betroffenen selbst klar, ist es wichtig, diese zu akzeptieren. Sie gehören zum Prozess des individuellen Menschseins hinzu. Kein anderer Mensch hat das Recht, eine Wertung über diese Grenzen vorzunehmen oder die Lösung des „Problems“ zu kennen.

Angst vor Intimität, gerade in der Sexualität, ist ein langer Prozess mit vielen kleinen (und großen) Verletzungen. Die Angst davor ist ein Schutzmechanismus der eigenen Psyche, diese Verletzungen nicht erneut oder noch tiefer erfahren zu müssen. Danke Deiner Angst und akzeptiere sie!

3. Persönliche Grenzen klar kommunizieren

Eben sich zarte Wege einer neuen Beziehung ist es wichtig, dem Gegenüber klar zu sagen, was ihn erwarten kann: „Ich habe Angst vor Intimität, weil Situation X bei mir Handlung Y nach sich zieht.“ Betroffene können außerdem ergänzen, was ihnen hilft, diese Angst zu überwinden. Manchmal ist es Zeit, manchmal ein besonders einfühlsamer Partner oder eine Sicherheit vermittelnde Geste.