0 Shares

Statistisch kommt es bei über zwei Dritteln aller Paare in den Ferien zu mindestens einem heftigen Streit. Bei verheirateten Paaren werden sogar ein Drittel aller Scheidungen nach gemeinsamen Urlaubswochen eingereicht, was nur noch durch die Quote der Weihnachtszeit überboten werden kann. Wie kann es sein, dass es in der Zeit, in der man sich eigentlich in entspannen sollte, zu so viel Ärger und Streit kommt?

Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht, als mit ihm auf Reisen zu gehen. – Mark Twain

Schon vorab ein Spoiler: Wer die gemeinsame Reise als Stresstest für sich und seinen neuen Partner wählt, wird dafür sicher nicht mit Harmonie und Entspannung sondern mit einem ausgiebigen Streit belohnt. Welche Stressoren in den Ferien zum Streit führen können und wie diese zu meistern sind, soll das folgende Ranking aufzeigen.

1. Alles beginnt mit dem Koffer

Schon beim Kofferpacken gibt es verschiedenste Menschentypen: Seien es Planer, Aufschieber oder Chaoten. Während der eine schon Wochen vor Reiseantritt anfängt, kleine Häufchen für den Koffer hinzulegen oder eine Checkliste zu entwerfen, beginnen die anderen ihr Kofferpacken genau zwei Stunden vor der Abreise – manchmal auch indem einfach Schrankinhalte einfach wahllos in den offen rumliegenden Koffer geworfen werden.

Das kann natürlich jeder so machen, wie er es für richtig hält, schwierig wird es jedoch, wenn gemeinsam in den Urlaub gefahren wird – insbesondere dann, wenn die Urlaubspartner zusammenwohnen. Gegebenenfalls wird der Chaot die Häufchen des Planers durcheinanderbringen oder der Planer am Ende auf den noch Schrankinhalte werfenden Chaoten warten müssen. Dann ist der Streit natürlich vorprogrammiert. Hilfreich kann es sein, wenn beide einen Kompromiss für eine Deadline finden, vielleicht auch die Koffer gemeinsam packen und sich nach erfolgreichem Verstauen noch mit einem gemeinsamen Abendessen oder Frühstück – je nach Abreisezeit – belohnen.


2. Bitte jetzt glücklich und entspannt sein!

Partner 1: 16 Uhr hat er Feierabend, 20Uhr geht der Flieger. Das Kofferpacken wird zum Sprint. Was nicht drin ist, kann er ja notfalls noch kaufen. Auf den letzten Drücker erreicht er dann den Flughafen und checkt ein.

Partner 2: Vor zwei Tagen hat er auf Arbeit alle notwendigen Arbeiten erledigt, konnte in Ruhe Wäsche waschen und hat bereits am Vortag alles Nötige im Koffer verstaut. Er fährt schon gegen 17 Uhr Richtung Flughafen: notfalls kann dort ja noch ein Kaffee getrunken werden.

Während Partner 1 völlig gestresst ist und auf Knopfdruck auf den Urlaubsmodus umschalten muss, hatte Partner 2 ausreichend Zeit, langsam den Alltagsstress abzuschütteln und sich auf die gemeinsame Zeit einzustellen. Auch dies bietet ein gewisses Gewitterrisiko zwischen den beiden Partnern, da sich die Gemütszustände natürlich stark unterscheiden. Sinnvoller ist es, den Anreisetag – genau wie das Kofferpacken – irgendwie gemeinsam zu gestalten und bereits in den gemeinsamen Urlaub zu integrieren. Warum also nicht schon zwei Tage vorher frei nehmen und dann gemeinsam im Kaffee sitzen, wo schonmal im Reiseführer geblättert werden kann?

3. Das steht aber so im Reiseführer

Blättern im Reiseführer heißt natürlich nicht, einen engen Zeitplan mit allen dort aufgeführten Sehenswürdigkeiten zu stricken, um ja nichts zu verpassen. Das sollte es zumindest nicht heißen. Für Organisationstypen heißt es aber häufig genau das. Alles wird minutiös geplant, jeder Tag ist vollgestopft. Das stinkt natürlich einem Partner, der einfach mal ausspannen will.

Wenn dieser dann noch seine Bedenken zum Ausdruck bringt und mit einem „Das steht aber so im Reiseführer“ abgetan wird, ist der Urlaub zu Ende bevor er begonnen hat. Um das zu vermeiden, sollten schon vor der Abreise Kompromisse gefunden werden. Außerdem sollte im Urlaub generell mehr das Lustprinzip gelten. Er soll schließlich zur Entspannung und nicht zur Anspannung verhelfen.